Ein Bericht von Klaus Reuter

Im Februar besuchte der Vorstandsvorsitzende Klaus Reuter unsere Partnerorganisation CEPAS und unsere Projekte in Panama. Hier ist sein Bericht zu den Projektfortschritten in Mata Redonda:

Vor drei Jahren hat der PanamaKreis beschlossen ein Modellversuch zu starten, um durch mehrere aufeinander folgende und abgestimmte Projekte die Lebensumstände einer Dorfgemeinschaft kontinuierlich zu verbessern. Nach Beratungen mit unserer Partnerorganisation CEPAS in Santiago de Veraguas fiel die Wahl auf Mata Redonda, einem kleinen abgelegenen Dorf, das nur durch eine beschwerliche Anreise zu erreichen ist. Neunzehn Familien der etwa 150 Einwohner zählenden Dorfgemeinschaft erklärten sich bereit an unserem Modellprojekt teilzunehmen und somit war auch der Haupteinsatzort unserer Freiwilligen für die kommenden Jahre ausgewählt.

Nach zwei Jahren hatten wir nun die Gelegenheit Mata Redonda zu besuchen und uns über den Fortgang der Projekte zu informieren. Gemeinsam mit dem Vorsitzenden von CEPAS, José, zwei weiteren Mitarbeiter*innen und den zwei ehemaligen Freiwilligen Kathrin Althaus und Simon Wunder nahmen wir nach Ankunft in Mata Redonda an einer kleinen Reuniòn (Versammlung) teil. Wir wurden dabei herzlich vom Bürgermeister Teófilo begrüßt und der große Dank ging an alle, die dazu beigetragen haben, dass die Projekte umgesetzt werden konnten.

 

Eine der größten Herausforderungen für die Dorfgemeinschaft besteht darin, dass die drei Quellen, die das Dorf mit Wasser versorgen, durch den fortschreitenden Klimawandel und der damit einhergehenden Trockenheit austrocknen könnten. So bestand unser erstes Projekt darin, durch Anpflanzung von einheimischen Bäumen die Quellgebiete zu schützen. In einer kleinen Baumschule werden von den Campesinos die Setzlinge herangezogen und kontinuierlich in den Quellgebieten angepflanzt. Noch sind es zwar keine Baumriesen, aber die Pflanzen gedeihen gut und sind durch kleine Steinumrandungen gekennzeichnet. Gleichzeitig konnten in der Baumschule Kaffeepflanzen gezogen werden, die mittlerweile von den Familien angepflanzt wurden und für den Eigenbedarf genutzt werden können.

Weiterhin wollten wir auf Wunsch der Dorfgemeinschaft dazu beitragen, dass neue Kochstellen und Öfen errichtet werden, um einerseits den Holzverbrauch zu minimieren und zudem durch den Bau von Kaminen den gesundheitsgefährdenden Qualm des Feuers abzuleiten. Lorenzo, der Ingenieur von CEPAS, der unsere Projekte seit vielen Jahren mit großem Engagement begleitet, plante die neuen Kochstellen und mit der tatkräftigen Unterstützung unserer Freiwilligen Franca, Clara, Lennard und Sven konnten nun mittlerweile 17 neue Öfen gebaut und in Betrieb genommen werden.

Durch passgenaue Öffnungen für die Töpfe und kleine und effektive Brennkammern, die mit dem Kamin verbunden sind, funktionieren die Öfen hervorragend und werden stetig genutzt. Zudem hat sich der Bedarf an Holz erheblich minimiert und trägt dazu bei, dass weniger Holzeinschlag von der Dorfgemeinschaft notwendig ist.

Bei der Durchführung der Projekte schult unsere Partnerorganisation CEPAS zudem die Bauern in nachhaltiger Landwirtschaft, die ohne den Einsatz von Chemie stattfindet und umweltschonend auch zum Schutz der Artenvielfalt beitragen soll. Mit unserem Projekt „Wiese wird wieder Wald“ wird derzeit eine ehemals für die Viehwirtschaft benutzte Fläche wieder mit unterschiedlichen Baumarten bepflanzt.

Wir waren bei unserem Besuch sehr zufrieden mit den Ergebnissen und konnten so in neue Planungen einsteigen. Im nunmehr dritten Jahr wollen wir einen kleinen Kinderspielplatz realisieren, der direkt am Dorfgemeinschaftshaus in zentraler Lage geplant wird. Das Hauptprojekt, das wir mit CEPAS und mit Unterstützung der technischen Hochschule in Santiago planen, sind Solaranlagen zur Stromerzeugung für die Familien, die sich am Projekt beteiligen. Die Erfahrung aus anderen Projekten des PanamaKreises zeigte, dass die kleinen Solarpanele dazu beitragen, dass Kinder abends noch lesen können, abends gekocht werden kann und sie auch als kleine Handyladestation genutzt werden können.

Mata Redonda ist im Aufbruch, so war unser Fazit des Besuchs, der uns bestätigt hat den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Das Engagement und die Bereitschaft der Dorfgemeinschaft sich auf Neues einzulassen, ihre alten Methoden in Frage zu stellen, die Herzlichkeit, mit der unserer Freiwilligen aufgenommen und begleitet worden sind, zeigen auf, dass Verbindlichkeit und gegenseitiges Vertrauen Teil des Projekterfolgs sind.

Zum Abschied gab uns Bürgermeister Teófilo noch den Dank von Mata Redonda an die Schüler*innen in Herdecke und Wetter mit auf den Weg. Er fühle sich sehr geehrt, dass Kinder in Deutschland durch ihre Spenden in Mata Redonda so viel ermöglicht hätten.

 

Dorfgemeinschaft Mata Redonda mit Freiwilligen und Vorstandsmitgliedern des PanamaKreises sowie Mitarbeiter von CEPAS